2 Gründe, warum dein Lehrer deine Textanalysen nicht mag
- 12. November 2022
- Gepostet von: Armin Ginkel
- Kategorie: Textanalyse
Ihr habt das Schreiben einer Textanalyse nie explizit geübt? Du schreibst halt irgendwie und dein Lehrer findet die Analysen dann nicht so richtig überzeugend. Hier kommen die beiden Hauptgründe dafür:
Grund Nummer Eins: Du erzählst den Text nach
Dein Lehrer ist kollosal genervt, wenn du einfach nur den Text nacherzählst. In der Textanalyse geht es nicht um den Inhalt des Textes – dafür ist die Summary da – sondern darum, WIE der Autor oder Erzähler diese Inhalte rüberbringt. Es macht also keinen Sinn, eine Textanalyse zu schreiben nach dem Motto: Zuerst macht der Erzähler dies, dann redet er über jenes, und zum Schluss sagt er noch das und das.
Was du stattdessen machen solltest
Wie man eigentlich eine Analyse schreiben sollte habe ich erst so richtig an der Uni gelernt, genauer gesagt während meiner Zeit an der University of Birmingham in England. Da hat eine Professorin mir immer an den Rand geschrieben: “show how – by engaging the details of the text”. Dann erst dämmerte es mir: Ich soll mich also genau mit der Sprache im text beschäftigen und zeigen, WIE der Autor das alles macht, was ich da beschreibe. Wenn ich also vorher gesagt habe: Der Autor kritisiert ganz massiv das British Empire, ja dann muss ich auch im text zeigen, WIE er das macht – DASS er das macht hast du ja schon in der Zusammenfassung geschrieben. Damit kommen wir auch schon zum zweiten Grund warum dein Lehrer deine Textanalysen nicht mag.
Grund Nummer Zwei: Du verwendest keine Zitate
Um zu zeigen, WIE der Autor oder Erzähler seine message rüberbringt, musst du dich mit den “details of the text” beschäftigen, soviel haben wir bereits gesagt. Das macht das Verwenden von Zitaten unabdingbar. In der Analyse stellst du im Prinzip eine Behauptung auf, die du dann mit Zitaten aus dem Text beweist. Wenn du deine Zitate dann noch erläuterst, ist dein Lehrer zufrieden.
Wie man Zitate verwendet
Integriere deine Zitate immer in deine eigenen Sätze und zitiere nur soviel Text, wie du auch in deiner Analyse erläutern kannst. Das bedeutet, dass du in den meisten fällen vielleicht nur ein oder zwei Wörter zitierst, dafür aber mehrere Beispiele gibst. Schreibst du in einem Absatz z.B. über “negatively connoted adjectives”, dann willst du vielleicht drei oder vier Beispiele davon in deiner Analyse geben. Welche Formulierungen du dafür verwenden kannst, erfährst du in meinem Buch “Pocket Guide: Text Schreiben im Englisch-Abitur”.
Was du mitnehmen solltest
Also: Es geht in der Analyse nicht um den Inhalt des Texts, sondern um das “Wie”. Um das zu zeigen brauchst du Zitate, die du dann erläuterst, d.h. jeder Absatz in deiner Textanalyse sollte mindestens ein Zitat beinhalten, besser mehr. Mit Einleitungssatz und Erklärung hat ein Absatz dann mindestens drei Sätze, aber eher vier oder fünf.